Genießen,
wo große Weine wachsen
Der Müller-Thurgau ist die älteste Sorte aus der gezielten Rebenzüchtung. Gezüchtet wurde er von Prof. Hermann Müller aus dem schweizerischen Thurgau, welcher diese Rebsorte 1882 bereits mit nach Deutschland brachte.
Bis vor ein paar Jahren glaubte man, dass Riesling & Silvaner die Kreuzungspartner seien. Mittlerweile hat man aber anhand der untersuchten Gene festgestellt, dass Riesling und Madeleine Royale, eine Züchtung aus dem Formenkreis des Chasselas (Gutedel), die genetischen Eltern waren. Erstmals in Franken war es der Bürgstadter „Sternwirt“ Alexander Schäfer, der diese Sorte in den 20er Jahren weinbergmäßig angebaut hat.
Der Müller-Thurgau bringt guten, gleichmäßigen Ertrag und Reife, er ist frühreif und hat eine lockere, große, goldgelbe Traube. Der Wein ist zartwürzig mit vollmundigem, harmonischem Geschmack.
Der Silvaner ist die Traditionsrebsorte des Frankenlandes. Auch in Churfranken wird schon immer Silvaner angebaut. Früher wurde Silvaner und Riesling zusammen im „Gemischten Satz“ gepflanzt. Allerdings bleibt der Silvaneranbau in Churfranken auf eine kleinere Rebfläche beschränkt, weil die Winzer meistens dem Spätburgunder den Vorzug geben, der vergleichbare Lagenansprüche hat.
Der spätreifende Silvaner bringt charaktervolle, bodenbetonte Weine mit zartem Bukett hervor. Frische trockene Silvanerweine sind ideale Begleiter zu Vorspeisen und zu feinen Fischgerichten, gehaltvolle Silvaner Spätlesen können ein paar Jahre länger reifen und begleiten dann vorzüglich kräftige Fisch- und zarte Fleischspeisen.
Der Riesling ist die edelste Weißweinrebsorte und gilt deshalb unumstritten als König der Weißweine. Die besten Rieslinge zeigen ihr einmaliges Aroma im fruchtigen Duft. Sie weisen eine pikante und feinrassige Säure auf sowie Fülle und Nachhaltigkeit im Geschmack. Die Rieslinge aus den steilsten Weinbergen Churfrankens sind vom Buntsandstein geprägt, immer filigran und elegant. Um gute Rieslinge zu erzeugen, braucht es beste Voraussetzungen im Weinberg und höchstes Qualitätsstreben des Winzers. (Steile Süd- bis Südwest-Lagen, gute Bodenbearbeitung, intensive Stockarbeiten. Besonders zu erwähnen ist die späte Lese, oftmals bis weit in den November hinein.)
Weingott Bacchus stand für diese neue Rebsorte, die seit Ende der 60er Jahre angebaut wird, Pate. Die weinbaulichen Eigenschaften sind ähnlich wie beim Müller-Thurgau (frühreife gelbe und lockerbeerige Traube, guter und gleichmäßiger Ertrag).
Wegen seiner besonders duftig, fruchtigen Art, bereitet er fröhlichen Genuss in geselliger Runde. Besonders auf Weinfesten und in den traditionellen Häckerwirtschaften ist er ein Lieblingstropfen der Weinfreunde.
Der Traminer - auch Gewürztraminer genannt - ist eine Uralt-Rebsorte. Er gilt als sehr edel und ist als Wein nur interessant, wenn er im Glas allerhöchste Qualität aufweist. Wegen seiner Launigkeit im niedrigen Mengenertrag und seiner hohen Ansprüche an die Lage, wird er nur selten als Spezialität angebaut. Hochwertige Traminerweine duften nach Birnen und Rosenblättern und sind auf der Zunge voll von stoffiger Würze und ausladendem Volumen.
Der Weißburgunder - auch Weißer Burgunder oder Pinot Blanc genannt - ist eine weiße Spielart der Burgunderfamilie und zählt zusammen mit dem nahestehenden Chardonnay zu den am meisten verbreiteten Rebsorten der Welt. Weinbautechnisch gibt es keine wesentlichen Unterschiede zu Spätburgunder und Grauburgunder. In Churfranken wird er von wenigen Betrieben mit gutem Erfolg angebaut. Die Weine bestechen durch zartfruchtiges, an Zitrone erinnerndes Aroma. Von betont trockener und spritziger Art sind sie ideale Begleiter zu Vorspeisen, Spargel und Fisch. Spätlesequalitäten vom Weißburgunder können sich nach langem Holzfassausbau zu Weinen mit großer Fülle, Sanftheit und gleichzeitig Kraft entwickeln.